Auf und davon nach Neuseeland

Herzlich Willkommen auf dem Blog von Tom und Jane :)
Hier habt ihr die Möglichkeit uns bei der Reise durch die Welt in das jüngste Land zu begleiten und unsere Erfahrungen zu teilen. Es werden aktuelle Ereignisse, Eindrücke und natürlich auch Fotos veröffentlicht um euer Fernweh zu steigern.
Wir hoffen euch gefällt die Seite und freuen uns über ganz viele Kommentare und Grüße aus der Heimat. Also seid fleißig :)

Samstag, 11. Dezember 2010

"Oh nein, die schon wieder!"

































Wir haben nun schon zwei Wochen hier in Lower Hutt (Außenbezirk von Wellington) bei der Gastfamilie verbracht und werden noch einige Tage hier bleiben, bevor es dann auf die Südinsel geht. Die Fähre ist bereits für den 15. Dezember gebucht, sowie eine Hüttenübernachtung für den Abel Tasman Track. Diesen berühmten Wanderweg wollen wir in zwei Tagen bezwingen. Doch um die 52 Kilometer erfolgreich zu überstehen, ist etwas Übung nötig bzw. schaden kann es nicht. Also machten wir uns einen Nachmittag auf den Weg und wollten den Mount Belmont besteigen. Ein kleiner Hügel, der sich auf dem Gelände der Gastfamilie befindet, aber nichtsdestotrotz war der Aufstieg mit knapp zwei Stunden recht mühsam. Aber wie immer hat sich dieser gelohnt. Wir hatten einen atemberaubenden Blick auf die Bucht und die umliegenden Hügel und Ortschaften. Aber wir entdeckten auch etwas anderes.
Nicht weit entfernt vom Grundstück unserer Gastfamilie, befindet sich ein anderes und dort stand ein gelb leuchtender Van. Sofort dachten wir an Ann und Jan, die mit solch einem unterwegs sind, aber so richtig glauben konnten wir es nicht. Als wir wieder im Haus ankamen, sagte Emanuel, dass er zu den Nachbarn will, um die dortigen WWOOFer etwas bezüglich eines Rivertracks zu fragen. Sofort fragten wir nach den Namen, aber er konnte sich nur daran erinnern, dass es zwei Sportstudenten sind. Da war für uns eigentlich schon klar, dass es zwei alte Bekannte sind. Also sind wir zusammen zum Nachbargrundstück gegangen. Als wir dort tatsächlich Ann und Jan vorfanden, begrüßten wir uns, als würden wir uns schon Jahrzehnte kennen und tauschten unsere Erfahrungen der letzten Wochen und Tage aus. Schon lustig, wie klein Neuseeland doch ist und wen man alles auf dem Weg so begegnet. Leider haben wir es mal wieder versäumt ein Foto zu machen, aber ich bin mir sicher, dass wir uns irgendwo und irgendwann wieder treffen werden. Mit höchster Wahrscheinlichkeit auf der Südinsel, da sie ungefähr die gleiche Strecke wie wir fahren wollen und auch einige Wanderungen unternehmen möchte, die wir auch schon ins Visier gefasst haben. Man darf also gespannt sein, wo der nächste Treffpunkt ist. Tom vermutet im Abel Tasman Park und ich denke eher in Nelson. Wir sind aber auch für weitere Wettvorschläge offen :)
Jedenfalls sind die beiden schon fleißig auf der anderen Insel unterwegs und wir werden bald folgen, doch vorher genießen wir noch die Zeit mit den anderen WWOOFern, denn wir haben zwei Neulinge dazubekommen.
Stefan ist ein Freund von Emanuel, kommt selbstverständlich aus Deutschland und kam einige Tage vor der Niederländerin Zaou hier an. Gemeinsam haben wir oft Karten gespielt, Filme geguckt und uns super verstanden. Leider hat Sven unsere gesellige Runde verlassen und hat seine Reise fortgesetzt, aber ich bin mir sicher, dass wir ihn wieder sehen werden, da er seine Sporthosen hier vergessen hat.
Wir anderen fünf WWOOFer blieben noch etwas länger hier und erlebten zusammen die Geburtstagsparty von der Gastmutter und der Tochter. Im Allgemeinen war diese Feier etwas komisch, nicht nur dass die Tochter die ganze Zeit in der mit ihrem Freund (übrigens auch ein Deutscher und heißt auch Tom, da gab es manchmal lustige Verwechslungen) Küche stand und für die 30 Gäste pausenlos gekocht hat, nein es kam auch eine Schauspielerin ins Haus und spielte ein 90 minütiges und skurriles Theaterstück mit anschließender Interpretationsrunde. Wir haben auch gleich gefragt, ob das üblich in Neuseeland wäre, aber eigentlich haben uns alle Gäste bestätigt (die hauptsächlich nur wegen des guten Essens gekommen sind – und das war wirklich richtig gut und professionell), dass es recht ungewöhnlich für eine Party sei. Mindest genauso merkwürdig war auch die Tatsache, dass sowohl die Mutter als auch die Tochter eigentlich im Sommer Geburtstag haben und aber erst jetzt feiern. Nun ja schon manchmal komisch diese Kiwis. Aber es war trotzdem ein sehr schöner und angenehmer Abend mit einem wundervollen Buffet.

Am nächsten Morgen verließen uns Emanuel und Stefan, um zusammen etwas die Nordinsel zu erkunden. Etwas traurig verabschiedeten wir uns von den uns lieb gewordenen WWOOFern und starteten unseren freien Tag. Ja wir waren mal wieder fleißig und haben etwas vorgearbeitet, um noch mal in Ruhe in die Stadt zu fahren und einpaar Ecken anzugucken. Auf dem Programm stand red Rocks, Seals und Mount Victoria.

Nach knapp einer halben Stunde Fahrt, erreichten wir die Owhiro Bay, wo wir unsere kleine Wanderung zu den red Rocks begonnen haben. An der vulkanischen Küste mit vereinzelten Strandabschnitten konnte man wunderbar entlang schlendern und den Blick auf die weite und stürmische See auskosten. Leider spielte das Wetter nicht mit und der wolkenverhangene Himmel brachte gelegentlich ein paar Schauer mit sich, welche den Spaziergang etwas unangenehm gestalteten. Doch wir hartgesottenen Backpacker kennen kein schlechtes Wetter und führten kühn unseren Weg fort und das zum Glück. Denn wir sahen nicht nur das bizarre grau- und rotfarbige Lavagestein, sondern auch ein paar putzige Seehunde oder Seelöwen (ich kenne leider nicht den genauen Unterschied). Erst beim zweiten Blick waren wir auch wirklich sicher welche zu sehen, denn die sind ja durch ihr dunkelgraues Fell so gut getarnt, dass man sie gerne mal übersieht. Groß war die Ausbeute mit drei dieser massigen Tierchen nicht, aber das lag wohl an dem ungemütlichen Wetter.
Nach dem wir die süßen Wassertiere ausgiebig bestaunt haben, machten wir uns auf den Rückweg und fuhren an der Küste zurück in die Stadt. In der Bucht von Wellington Harbour, fielen uns dann zahlreiche Schilder am Wegesrand auf mit der Aufforderung vorsichtig zu fahren, da Pinguine in der Dämmerung häufig die Straße wechseln. Sofort wollten wir natürlich welche sehen, aber wir entschlossen uns weiterzufahren, da wir auf der Südinsel noch genügend Gelegenheiten dafür finden werden - hoffentlich. Also ging es etwas enttäuscht zum Mount Victoria. Auf dem Weg dort hin machten wir einen kleinen Zwischenstopp, um einige Surfer bei ihren Wellenreitversuchen zu beobachten und um die City mit dem ganzen Panorama auf die Stadt von der anderen Seite auf uns wirken zu lassen.
Unglaublich, wie man eine Stadt zwischen diese Hügel quetschen kann und wie jeder Zentimeter genutzt wird. Auch auf den Hügeln konnte man ganz viele Häuser erkennen, die behutsam ihren Platz gefunden haben. Ein wirklich malerisches Bild. Dieses setzte sich auch weiter fort, als wir die engen und steilen Straßen zur Aussichtsplattform am Gipfel des Berges fuhren. Dort angekommen hatte man den gewohnten sagenhaften Blick über die Bucht, die Stadt und die Berge. Ich bin mir sicher, dass wir die Südinsel gesehen hätten, wenn das Wetter etwas besser hätten. Aber wozu sollte man sie vom Weiten sehen, wenn wir sie bald von ganz nah erkunden können. So genossen wir einige Momente lang den Blick zu allen Himmelrichtungen und beobachteten diverse Flugzeuge beim Start- und Landemanöver auf dem kleinen Flugplatz, der ebenfalls auf eine Landenge gequetscht wurde. Hier für wurde sogar extra noch Land aufgeschaufelt, um eine ebene Fläche und vor allem Platz zu schaffen. Ziemlich beeindruckend diese Stadt von oben zu betrachten, denn dann kriegt man erst mit, wie komprimiert diese eigentlich doch ist.

Auf dem Abstieg fanden wir beide dann noch unser Weihnachtsgeld auf der Straße. Ganze fünf Doller grinsten uns an und wir beschlossen genau diesen Schein für unseren Weihnachtskuchen auszugeben (ich hoffe es wird eine Schokotorte).
Zu Hause angekommen erreichte uns die traurige Nachricht, dass uns auch Zaou nun verlassen wird, da sie in der Stadt einen Job gefunden hat. Also sind Tom und ich nun seit einigen Tagen die letzten WWOOFer in diesem Haus. Das hat aber auch seine Vorteile, denn nun haben wir die Patenschaft für die Hühner und das kleine Lämmchen übernommen. D.h., jeden Tag geht eine Arbeitsstunde nur für das Füttern des Lammes mit der Milchflasche und das Aufsammeln der Hühnereier drauf. Schöne Arbeit :)
Ansonsten soll morgen ein neuer WWOOFer kommen und er ist ein Mönch aus Australien. Klingt interessant und wir sind mal gespannt, wie das wird.

Zu guter Letzt noch eine schlechte Nachricht:
Gestern Abend ist unser treuer Laptop kaputt gegangen. Er startet nicht mehr und gibt keinen Ton von sich, aber zum Glück konnten wir noch alle Bilder und wichtigen Informationen (z.B. das Ticket für die Fähre) auf Toms Festplatte sichern. Allerdings wird die Kommunikation zur Außenwelt jetzt etwas schwierig. Stellt euch also darauf ein, dass es nicht mehr so viele Blogs und E-Mails gibt. Aber ab dem 13. Januar haben wir eine neue Gastfamilie in Christchurch und können uns hoffentlich von dort wieder regelmäßig melden.

Also haltet die Augen offen und wir melden uns, sobald wir können :)
Liebe Grüße Tom und Jane

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