Auf und davon nach Neuseeland

Herzlich Willkommen auf dem Blog von Tom und Jane :)
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Dienstag, 25. Januar 2011

Nelson Lakes Nationalpark und geklaute Sandfliegen















Nach dem feuchten Abel Tasman Track beschlossen wir am nächsten Tag es ruhig angehen zu lassen. Also wurde erst mal gemütlich ausgeschlafen und dann in aller Ruhe weiter Richtung Süden gefahren.

Vorbei an kleineren Gebirgszügen und endlosen Weiden mit friedlichen Schäfchen, kamen wir in St. Arnaud an. Sozusagen die Hauptstadt des Nationalparks, aber wie es sich für Neuseeland gehört, war dieser Ort nicht größer als ein Kuhdorf in Deutschland, nur wesentlich schöner.
Hier gibt es zwei wunderschöne Seen, die umringt von kleinen Gebirgen und Buschwald sind. Wir genossen in der Nachmittagssonne (Juhu kein Regen) die idyllische Regenpause am Steg an einer der Seen mit einer seichten Briese und tankten viel Kraft für eine steile Bergwanderung für den nächsten Tag, wo wir hoffentlich bei gutem Wetter ein bezauberndes Panorama vorfinden würden. Also ging es nach dem Sonnenuntergang schnell ins Bettchen.

Der nächste Morgen begann kalt und mit unendlichen Sandfliegen. Jetzt fragt ihr euch sicher, was Sandfliegen sind. Seid bloß froh, dass ihr die nicht kennt, denn das sind die mit Abstand schlimmsten Tiere, die ich kenne!! Es sind die bösen Verwandten von unseren friedlichen deutschen Mücken. Die stechen nicht einfach und nach einer Weile juckt das etwas... Nein, diese Viecher sind grausamer.
Es fängt schon damit an, dass die Biester beißen und nicht stechen und es somit bereits beim Saugen des Blutes wehtut. Dann heilt die Wunde nicht einfach nach wenigen Tagen, sondern erst nach Wochen und es juckt wie die Hölle. Zudem sind die Teile wesentlich kleiner und frecher. Die kriechen unter die Hose und beißen sich fest. Und dem nicht genug, die sind auch noch widerstandsfähiger als unsere harmlosen Mücken. D.h., man muss sie mindestens dreimal erschlagen, bis die wirklich tot sind.
Jedenfalls hatten wir diese bezaubernden Tierchen als riesige Wolke um uns herumschwirren, als wir uns früh im Morgen für unsere Bergwanderung vorbereiteten. In solchen Momenten hat man die gute zahme deutsche Hausmücke vermisst, aber wir haben den Kampf gegen die Sandfliegen halbwegs gewonnen.

Nun konnten wir zum Mount Robert. Dieser knapp 1100 m hohe Berghügel fing mit einem dichten Buchenwald an und hörte am Gipfel mit kaum Vegetation auf. Dies ermöglichte uns atemberaubende Ausblicke auf das Tal und den See. Am Gipfelkreuz legten wir eine kleine Verschnaufpause ein, um uns bei einem wunderschönen Panorama etwas zu stärken. Dabei kamen wir mit einem Pärchen ins Gespräch. Er kam aus England und sie aus Israel. Beide waren vor 10 Jahren schon mal in Neuseeland unterwegs und haben sich hier kennengelernt und kamen nun hier her zurück. Sehr romantisch.
Nach dem kurzen Plausch ging es weiter mit dem Abstieg auf der anderen Seite des Berges, wobei wir erst über den Sattel mussten und so einen weiten Blick genießen konnten. Nach halbwegs entspannten drei Stunden wandern ging es wieder zum Auto und zurück zum Informationszentrum, wo wir unser Gepäck abgegeben haben, da so ein vollgeladenes Auto doch gerne mal zum Klauen einladet. Leider ist das kleine Neuseeland nicht frei von Kriminalität und gerade Touristen bzw. Backpacker, die ihre Autos und Mietwagen bei Wanderungen lange unbeaufsichtigt mit Geld und Wertsachen stehen lassen, sind leichte Beute für Diebe. Wir haben schon viele erschreckende Berichte von anderen Touristen gehört, die teilweise sich unglaublich anhören.
So trafen wir auf der Nordinsel zwei deutsche Mädels, die hinten in ihrem Van gekocht haben und in der Zeit wurde ihnen vorne eine Blinkereinheit ausgebaut. Dreist muss man sein...
Aber die wahrscheinlich schlimmste Geschichte haben wir von zwei Deutschen gehört, die getrampt sind und von einem netten Mann mitgenommen wurden. Sie packten ihre großen Rucksäcke in den Kofferraum und beim Aussteigen fuhr der Typ sofort mit quietschenden Reifen los und ihre Sachen waren noch immer im Auto. Die beiden waren so perplex, dass sie sich nicht mal das Nummernschild merken konnten.
Also man muss schon echt aufpassen beim Reisen. Daher schließen wir unsere Rucksaecke beim laengeren Wegbleiben vom Auto immer fuer $2 ein.

Als wir diese wieder abholen wollten, stand ein uns bekanntes Gesicht im Raum und studierte die verschiedenen Wandermöglichkeiten. Wir begrüßten Sven, den wir vom WWOOFen kannten herzlich und gaben ihm bei der Gelegenheit seine Hose wieder, die er bei der letzten Gastfamilie vergessen hatte. Wir beredeten alle Wanderungen und es stellte sich heraus, dass Sven den nächsten Tage eine 4-Tageswanderung um die Seen und durch die Berge unternehmen möchte und sich über Begleitung freuen würde. Sofort haben Tom und ich intensiv darüber nachgedacht, aber wir hatten erst den Abel Tasman hinter uns und waren nicht wieder fit für solch einen Gewaltmarsch. Also entschieden wir stattdessen weiter zur nächsten Station nach Westport zu fahren.

Davon berichten wir dann im nächsten Beitrag.
Bis dahin, Tom und Jane

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