Auf und davon nach Neuseeland

Herzlich Willkommen auf dem Blog von Tom und Jane :)
Hier habt ihr die Möglichkeit uns bei der Reise durch die Welt in das jüngste Land zu begleiten und unsere Erfahrungen zu teilen. Es werden aktuelle Ereignisse, Eindrücke und natürlich auch Fotos veröffentlicht um euer Fernweh zu steigern.
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Dienstag, 12. Oktober 2010

Naturbelassener Luxus












Nun wir verbrachten also einige Zeit in Auckland, um die nächste Reise Richtung Süden zu planen und zu organisieren, dabei konzentrierten wir uns hauptsächlich auf die Jobsuche. Jedoch erfolgt diese eigentlich nur über das Internet und per E-Mail, weshalb wir auch täglich das Büro unserer Organisation aufsuchten, da wir dort kostenlos und unbegrenzt ins Internet können. Allerdings hatte es natürlich einen Hacken. Das Büro ist am Wochenende geschlossen. Also schickten wir am Freitag unendliche E-Mails ab und konnten diese die nächsten zwei Tage nicht auf Antworten überprüfen. Stattdessen haben wir eine kostenlose Stadtrundfahrt mit unserer Organisation gebucht, um etwas mehr von Auckland zu sehen. Doch einen Tag vorher sorgten wir für ordentlich Proviant, damit wir auf der Tour nicht verhungern, also nichts wie ran an den Herd und rund 50 Pancakes gemacht. Nach knapp 3 Stunden haben wir es dann auch endlich geschafft die 12 Eier, den Liter Milch und die 850 g Mehl sinnvoll mit 150 g Zucker zu verarbeiten. Ein halbes Marmeladenglas später war die Hälfte der Pancakes auch schon vertilgt. Die Andere reichte gerade noch so für den nächsten Tag aus.
Die Stadtrundfahrt war ziemlich cool, dafür dass sie kostenlos war, denn bei einem Glückspiel wurden zwei Sky Jumps vom Sky Tower verschenkt. Leider waren wir nicht die Glückspilze an dem Tag. Also sahen wir den zwei Glücklichen beim Sprung aus 328 Meter zu. Anschließend ging die Fahrt weiter etwas außerhalb von der City auf einen inaktiven Vulkankegel. Dort hatte man einen tollen Blick aufs Meer und die umliegenden Inseln, aber auch die Skyline der Stadt war gut zuerkennen, das lang wohl hauptsächlich an dem sonnigen Wetter.
Die nächste und letzte Station war dann die gut 1 Kilometer lange und ca. 43 Meter hohe Harbour Bridge. Diese erkundeten wir durch Bridgeclimbing. D.h. jeder von uns bekam einen Gurt umgeschnallt und einen Schutzhelm und dann ging es auch schon los. Unsere Gruppe lief im Gänsemarsch einen schmalen Pass entlang, wo wir mit Hilfe eines Seils und unserem Gurt an einem Führungsdrahtseil gesichert waren. Unser Ziel war eine Aussichtsplattform in der Mitte der Brücke. Auf dem Weg dort hin konnte man die schöne Aussicht auf den gesamten Hafen und die Stadt bewundern bei einer interessanten Atmosphäre. Durch das belebte Treiben auf dem Motorway über uns, hatte man unter der Brücke ein seltsames Gefühl. Stahl schallte laut, gedämpfte Autobahngeräusche und endloses Wasser direkt unter den Füßen, hinzu kam noch die luftige Höhe. Alles in allem eine vollkommen neue Erfahrung für uns. Die erreichte Aussichtsplattform war direkt auf eine Bungeekapsel gerichtet. Dies war einfach nur ein Gehäuse, aus der man einen Bungeesprung ins Wasser machen konnte. Dies taten dann auch gleich mehrere Personen und eigentlich hatten wir das auch vor, aber bei einem Preis von $150 haben wir uns das dreimal überlegt. Als wir einigen beim Sprung zusahen, beschlossen wir einen Blick direkt in die Kapsel zu werfen, um schon mal reinzuschnuppern und einen kleinen Vorgeschmack auf das zu haben, was uns auch bald erwarten wird.
Als man oben an kam, hatten man nicht das Gefühl, dass hier welche todesmutig in die Tiefe stürzen, sondern dachte eher man befindet sich in der kleinsten Disco der Welt. Discokugel, laute Rockmusik und zwei rumwuselnde Typen, die nur Scherze machten und entspannt oben rumhüpften, unterstützten dieses Gefühl. Aber nein, man konnte hier nicht gemütlichen einen Plausch bei einem leckeren Cocktail und einer tollen Aussicht halten (obwohl das eine coole Location wäre – uh neue Geschäftsidee ^^), hier war eher eine angespannte Stimmung gepaart mit lauter Nervosität und tränennahen Mädels.
Nach einigen Minuten der Beobachtung verließen wir die Discokapsel und traten den Weg zurück zum Festland und nach Hause an.
Als wir wieder Internetzugang hatten checkten wir unsere E-Mails und erhielten nur Absagen bzw. keine Antworten auf Jobanfragen. Irgendwie war uns das schon vorher klar, daher haben wir auch 36 Mails an Gastfamilien geschickt, welche beim WWOOFing angemeldet sind. Das bedeutet nichts anderes, als im Haus einer Gastfamilie untergebracht zu sein und dort für 4 Stunden Arbeit täglich Essen zu bekommen. So kriegen wir zwar kein Geld, aber wozu brauch man Geld, wenn man ein warmes Bett und Essen hat?
Von einigen Familien bekamen wir auch positive Antworten. Also mussten wir uns letztendlich zwischen zwei entscheiden. In die engere Wahl kam eine Farm nördlich von Auckland, wo wir ein eigenes Zimmer mit eigenem Bad und viele Snacks und alles zur Verfügung hätten und der nächste Kandidat war ein 5 Hektar Grundstück in Coromandel (eine Halbinsel östlich von Auckland) mit Urwald. Nach kurzen Überlegungen entschieden wir uns gegen den Luxus und für die Lage, denn Auckland kannten wir schon und nach Coromandel wollten wir sowieso, also ab zu 5 Hektar Urwald – yeah.
Motiviert und etwas aufgeregt starteten wir unsere Fahrt zur neuen Gastfamilie. Wir waren sehr gespannt was uns erwarten würde, da wir nicht viel aus der Beschreibung und der Mails herauslesen konnten. Nach knapp zwei Stunden Fahrt und einer kleinen Pause an der Küste von Coromandel mit einigen Enten und Möwen, erreichten wir eine lange Privatstraßen mit ein paar schönen Häusern am Wegesrand. Wir malten uns die schönsten Vorstellungen aus, als wir die großen, prachtvollen und modernen Villen sahen. Irgendwann erreichten wir unsere Einfahrt und folgten gespannt dem bepflanzten Schotterweg. Am Ende des Weges stand ein großer Wagen (gutes Zeichen :D) und es gab einen tollen Blick auf den hügeligen Urwald. So weit so gut. Als nächstes begrüßte uns eine ältere Frau mit zwei Hunden. Ihr Name ist Linden und sie führte uns abseits in ein kleines Holzhäuschen (oh..keine Villa), wo gerade ihr Mann Richard und zwei weitere WWOOfer Mittag aßen. Der erste Eindruck des Hauses war ziemlich enttäuschend, nachdem wir gehofft hatten in eine reiche Familie mit Whirlpool und eigenem Tennisplatz im Garten zu kommen. Stattdessen betraten wir ein recht kleines Häuschen mit einer Küche die nur aus einer Arbeitsplatte und alten Schränken, sowie einem Minikühlschrank bestand. Dazu keine Dachverkleidung und einige Fenster, bei denen man dachte, dass die nur aus Spinnweben bestehen. Alles in allem hatte es viel von einem Provisorium, welches von Spinnen, Dreck und Insekten regiert wird. Hmm.. und nun?
Und nun wurden wir zum Essen gebeten. Es gab Brot (selbst gemacht und sehr lecker) und Margarine (nicht selbst gemacht und auch nicht sehr lecker).
Nachdem die ersten Berührungsängste durch ein kurzes Standardgespräch überwunden wurden, zeigte man uns das Grundstück und beschrieb gleich ein paar unserer Aufgaben für die nächsten Tage. Diese bestehen hauptsächlich darin Bäume zu pflanzen, geschlagene Tracks zu säubern und anzulegen, Holz zu hacken und Unkraut zu jäten, welches wir auch noch am selben Tag taten. Allerdings ist das Unkraut hier nicht einfach eine kleine Pupspflanze, die man rausziehen kann und dann wegwirft. Nein, hier sind es teilweise gewaltige Bäume die mit einer Säge erlegt werden müssen. Doch um an die ranzukommen, muss man erst fiese Büsche mit schmerzhaften Stacheln überleben, erst dann kann man sich todesmutig an den Baum machen, der im 30° steilen Winkel am Hang wächst. Aber keine Angst, die gemeinten Bäume erreichen nur einen Durchmesser von maximal 10 bis 15 cm, also relativ einfach zu fällen.
Nach getaner Arbeit richteten wir uns in unserem Loft ein. Yeah endlich Luxus :D … ohh … nein doch nicht. Das Loft stellt sich als Dachboden heraus mit lediglich ein paar alten Matratzen mit Kindermotiven und einer niedlichen Großfamilie von Spinnen, die sich im herumliegenden alten Kram eingenistet haben.
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass die Unterkunft sehr, nunja.. nennen wir es mal ’’Naturbelassen’’ ist. D. h. das Wasser zum trinken und waschen kommt ausschließlich aus der Regenrinne, da man so viel Wasser wie möglich sparen will. Das erklärt auch warum es hier keine Toilette mit Spülung gibt, sondern nur ein mittelalterliches Plumpsklo im Haus.
Aber wir wollen mal nicht nur meckern, denn die Familie ist sehr nett und herzlich und man kann super Gespräche mit ihnen führen, da sie als niedergelassene Professoren sehr in fremde Länder und Kulturen interessiert sind. Außerdem, und das ist das wichtigste, können sie super kochen und haben wunderbare und köstliche Rezepte. Und nachdem wir uns hier in Neuseeland eigentlich nur von Nudeln, Pizza und anderen ungesundem Fastfood ernährt haben, ist die Freude über ein gelungenes Lamm mit Gemüse (aus dem eigenem Garten) umso größer. Es ist auch nicht zu vergessen, dass wir hier unser Englisch stetig verbessern und viele neue Erfahrung sammeln. Zum Beispiel haben wir gelernt wie man Nudeln selber macht und wie man Brot bäckt. Und genau das ist letztendlich auch unser Ziel bei dieser Reise. Daher reißen wir verwöhnten Gören uns zusammen und bleiben noch knapp eine Woche hier, bis es dann weiter zu den Geysiren und Bergen im Landesinneren geht.

Also berichten wir bald wieder von unseren Erfahrungen
Bis dahin
achja und Fotos gibt es später :)

2 Kommentare:

  1. uhh, endlich wieder post :)
    war schön wieder was von dir zu lesen :D na endlich fortschritt, bin gespannt wie es weiter geht =)

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  2. darfst auch weiterhin gespannt sein :D

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