Auf und davon nach Neuseeland

Herzlich Willkommen auf dem Blog von Tom und Jane :)
Hier habt ihr die Möglichkeit uns bei der Reise durch die Welt in das jüngste Land zu begleiten und unsere Erfahrungen zu teilen. Es werden aktuelle Ereignisse, Eindrücke und natürlich auch Fotos veröffentlicht um euer Fernweh zu steigern.
Wir hoffen euch gefällt die Seite und freuen uns über ganz viele Kommentare und Grüße aus der Heimat. Also seid fleißig :)

Sonntag, 24. Oktober 2010

„Sogar die Klobürste hat stil!“























So es wird mal wieder Zeit aus dem Land der Wolken und der Schafe zu berichten. In den letzten Tagen ist eine Menge aufregendes passiert und wir haben viele neue Orte besucht und neue Leute kennen gelernt. Doch fangen wir von Vorne an.
Zu nächst einmal haben wir nach 11 Tagen langer Arbeit und gutem Essen unsere Gastfamilie verlassen und haben uns auf den Weg erst Richtung Osten und dann Richtung Süden gemacht. Natürlich nicht ohne Proviant, denn unsere Gastmutter gab uns reichlich Gemüse und Kräuter aus dem Garten mit. Anscheint hatte sie ziemlich viel Mitleid mit uns, weil wir uns in den kalten Tagen in einen kleinen Kombi quetschen müssen und da sollen wird doch wenigstens gut Essen und nicht vom Fleische fallen. Also gab sie uns Möhren, Petersilie, Zitronen und Minze mit. Na wenn das mal nicht nach einem deftigem Gericht klingt ^^
Gewappnet mit dem Reiseführer ging es eine relativ unbefestigte Straße durch die Berge von Coromandel lang. Dabei legten wir einen kurzen Stopp ein, um einen großen und alten Kauribaum zu betrachten. Es ist unglaublich wie riesig diese Dinger werden können und dabei zählte dieser noch zu den kleineren. Leider haben wir keine genauen Informationen über das Alter oder die Höhe, aber ich würde Mal schätzen, dass der Durchmesser so um die 5 bis 6 Meter beträgt – also extrem gewaltig.
Nach der Besichtigung fuhren wir weiter zur Ostküste, wo wir im kleinen Örtchen Hahei zur Cathedral Cove und zum Hot Water Beach gelangen. Cathedral Cove ist eine beeindruckende Höhle bzw. Durchgang in einer Kalkwand, welche nur bei Ebbe zu begehen ist. Unglücklicherweise fängt das durch Wasserausspülung entstandene Loch langsam an zu bröckeln und vor nicht langer Zeit sind einige Steinbrocken von der Decke abgefallen, weshalb der Durchgang gesperrt war. Aber das machte nicht viel aus, da das Panorama auch außerhalb vom Loch sehenswert war. Gelegen an der Mercury Bay gibt es rund um die Küste viele kleine Inseln und die Strände sind wundervoll in die beschaulichen Buchten eingebettet. Hinzu kommt das glasklare Wasser und ein wundervoller Sonnenuntergang. Man fühlte sich wie im Paradies oder auf einer Postkarte! Unglaublich.
Nun fehlte nur noch ein schönes Abendessen zum vollkommenen Glück. Also suchten wir uns ein lauschiges Plätzchen, wo wir unsere 2$-Mahlzeit (Rührei und Kraut von der Gastmutter) in Ruhe einnehmen konnten. Doch auch egal wie bescheiden und sparsam wir leben, DIESE Aussicht beim Essen ist einfach UNBEZAHLBAR!
Gesättigt suchten wir einen Parkplatz zum Übernachten und fielen tief ins Schlummerland. Der nächste Morgen begann früh und kalt, denn es wird hier recht frostig in der Nacht. Hinzu kam das regnerische und trübe Wetter, welches keinen Sonnenstrahl zum wärmen durchließ. Sehr zum Leitwesen unserer Tagesplanung, da wir eigentlich im Hot Water Beach baden wollten, doch wir entschlossen uns erst einen kleinen Spaziergang zu den verschiedenen Stränden zu unternehmen. Leider konnten wir diesen nicht weiter fortsetzen, da das Wetter zunehmend schlechter und schlechter wurde, also blieb uns nichts anderes übrig als den Tag gelangweilt im Auto zu verbringen. Da wurde uns ziemlich bewusst, dass das Leben im Auto sehr Wetterabhängig ist, denn bei Regen kann man nichts, aber auch wirklich nichts außerhalb vom Auto machen ohne einen Regenwald mit extrem hoher Luftfeuchtigkeit im Wagen zu verursachen und da wir nun schon eine unschöne Erfahrung mit Wasserschäden in Wolfgang haben, versuchen wir das soweit es geht zu vermeiden. Also hieß es Warten, Warten und… ja genau! - Warten.
Grundsätzlich wäre das Baden im Hot Water Beach bei Regen kein Problem, da wie der Name schon sagt, es sich um warmes Wasser handelt, welches durch eine Magmakammer nur 2 Kilometer unter der Oberfläche verursacht wird. Allerdings gibt es diese Kammer nur an einer ganz bestimmten Stelle und diese ist nahe dem Meer, weshalb man auch hier die Gezeiten berücksichtigen muss. Aber zum Glück sind wir in Neuseeland, ein Land dessen Name praktisch als Synonym für unbeständiges Wetter genutzt werden kann, denn mit einem Mal war diese monströse und fiese Wolkendecke einfach weg und die Sonne strahlte uns fröhlich entgegen als wenn nichts wäre. Pünktlich zum Abend, wenn die Flut den Weg für die Ebbe frei macht, wurde unsere Geduld mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt. Das war nun das Zeichen zum Strand zu pilgern, welches auch mehrere andere Touristen richtig deuteten. Nun hieß es die Stelle mit den heißen Quellen ausfindig zu machen, um dann ein gemütliches bad zu nehmen. Und die Suche gestaltete sich einfacher als gedacht, da heißer Dampf aus dem Sand uns deutliche Zeichen gab. Unglaublich, aber hier qualmt Sand – total verrückt. Nun folgte der schwerste Teil: wir mussten uns einen eigenen Pool konstruieren, denn einfach auf den Sand setzen ist nicht gerade eine praktische Art und Weise zu baden. Also war graben und buddeln angesagt. Man musste sich also sein eigenes Loch graben, um an die begehrte Wärme zu gelangen. Klingt erstmal simpel, aber Pustekuchen. Denn wir haben uns in einer Sache getäuscht. Wir erwarteten schönes, warmes und wohl temperiertes Wasser und bekamen kochend heißes. Es war also unmöglich kontinuierlich zu buddeln, da man stets Angst um seine Hände haben musste, dass diese nicht verbrennen. Es war wirklich brütend heiß und bei 64 Grad auch kein Wunder. Die Entdecker wusste schon warum sie es HOT und nicht WARM Water Beach nannten. Nichtsdestotrotz hatten wir uns fest vorgenommen drin zu plantschen, also musste eine Idee her. So suchten wir uns eine Stelle wo wir nahe an der Quelle waren, aber gleichzeitig etwas außerhalb, um kalte Wasserzufuhr aus dem 10° kalten Pazifik zu bekommen. So fanden wir einen guten Ausgleich die Temperatur zu regulieren und unseren Hintern nur Medium und nicht durch zu garen. Nun ließen wir beim Mondschein den Tag und den Abend entspannt ausklingen.
Der nächste Morgen begrüßte uns freundlich mit einer angenehmen Sonne und so ziehten wir weiter in den Süden, denn unser nächstes Ziel war Matamata oder besser bekannt als Hobbiton oder Auenland. In dem 500 Seelendorf steht auf einem Privatgrundstück, bewacht von unendlich vielen Schafen, das original Filmset von Herr der Ringe, wo die Hobbits ihr zu Hause haben. Hobbits haben wir keine gesichtet und das Filmset haben wir leider auch nicht besucht, da uns 66$ für ein bisschen rumhüpfen bei den Hügeln zu teuer war. Stattdessen haben wir den Rest der Landschaft kostenlos bei einem Spaziergang genossen und verbrachten so den restlichen Tag. Am nächsten ging es weiter und wir erreichten einen unscheinbaren Ort wo man verschiedene neuartige und extreme Sportarten und lustige Aktivitäten unternehmen kann. Wir entschlossen uns für Zorb, was nichts anderes ist, als sich für wenige Momente wie ein Hamster zu fühlen. D.h. man wird in eine Plastikkugel, gefüllt mit Wasser, gesteckt und dann den Hang runtergerollt. Sieht eigenetlich recht langweilig und unspektakulär aus, aber wenn man erstmal drin ist, verliert man total die Orientierung und weiß nicht mehr wo oben und unten ist. Man wird regelrecht rumgeschleudert und so muss es sich also in einer Waschmaschiene anfühlen, fehlte nur noch das Waschmittel und man hätte uns auf eine Leine aufhängen können. Wir überlebten den Spaß fröhlich, aber leider nicht trocken und machten uns daher schnell auf den Weg nach Rotorua, eine Stadt in der man deutlich spürt, dass die Erde lebt. Hier steigt Schwefeldampf aus heißen Quellen, Vulkankegel stehen an jeder Ecke und Geysiere sind hier leicht zu finden. Alles in allem eine sehr belebte Stadt, wo an jeder Ecke etwas los ist, allerdings wird man überall vom Geruch von faulen Eiern begleitet, was den Aufenthalt hier etwas unangenehm gestaltet. Jedoch gleichen das die zahlreichen Spas und Termalquellen wieder aus und man kann sich hier prima entspannen. Diesen Luxus gönnten wir uns dann auch und relexten einen Tag in heißen Bädern bei entspannten 39°C. Es ist hier also ziemlich aufregend, weshalb man gar nicht alles an einem Tag oder zwei erkunden kann, daher haben wir uns entschlossen wieder zu einer Gastfamilie in der Nähe zu fahren und dort für Essen und Unterkunft zu arbeiten.
Gelegen an einem schönen See und einem ruhenden Vulkan, erreichten wir unsere Gastmutter mit ihrer Katze und ihren rund 30 Schafen. Seit den letzten Gasteltern, waren unsere Erwartungen nicht sehr hoch, wir rechneten mit dem schlimmsten und hofften nur, dass wir diesmal doch wenigstens eine Toilette mit Spülung kriegen würden.
Als wir das Haus auf dem riesen Grundstück erblickten waren wir deutlich beruhigter als beim letzten Mal, da alles auf dem ersten Blick sehr gepflegt aussah. Auch die Gastmutter empfing uns freundlich und herzlich und machte uns gleich mit ihrem Heim und den Aufgaben vertraut. Als wir das Haus dann betraten, fielen uns fast die Augen aus dem Kopf. Wir wussten gar nicht wo wir zuerst hinschauen sollten. Alles war vom feinsten und aus edlem Holz gefertigt. Es roch angenehm frisch und man konnte nicht einen Staubkrümel entdecken, geschweige denn eine Spinne irgendwo sichten. Ja sogar die Klobürste hat hier stil.
Bei einer Tasse Tee lernten wir uns näher kennen und realisierten, dass wir im Himmel angekommen waren, da wir sogar nach 6 Tagen Arbeit einen Tag frei bekommen würden. Zudem ist das Essen lecker und gesund und die Toilette hat eine Spülung!! Aber das Beste an dem Haus ist einfach die unglaubliche Aussicht auf den See. Das Panorama ist überwältigend und man kann es kaum in Worte fassen. Man kann also behaupten, dass wir die Glückskarte bei der Wahl der Familien gezogen haben.
Nun sind wir schon seit 4 Tagen hier und genießen die restlichen 6 Tage in dem Paradies. Langeweile kommt hier auf keinen Fall auf, da uns auch täglich Aktivitäten von unserer Gastmutter angeboten werden wie z.B. einen kleinen Bootstrip mit Freunden von ihr auf dem See zu unternehmen und dabei lecker zu grillen. Lustiger weise haben ihre Freunde auch regelmäßig WWOOFer bei sich zu Hause und so lernten wir Deutsche aus Sachsen kennen die gerade ihr Grundstudium in Sport beendet haben und eine kleine Auszeit in Neuseeland suchten. Begleitet von lustigen und interessanten Gesprächen steuerten wir zum Hot Water Beach, denn aufgrund der belebenden Aktivität im Untergrund, steigt auch im See heißes Wasser auf, allerdings wesentlich kühler und gleichmäßiger als in Corormandel, was das Baden deutlich angenehmer machte und zudem war hier ein Becken schon vorgefertigt, so blieb uns das buddeln erspart.
Am späten Abend ging es dann zurück zum Haus, wobei wir am Wegesrand viele Glühwürmchen entdeckten. Etwas versteckt im Waldgestrüpp fanden wir die kleinen leuchtenden Tierchen an einer Wand. Zuerst nahmen wir sie gar nicht wahr, da es kleine Punkte im dunklen sind, die Sternen gleichten, doch beim genauen betrachten wurde uns bewusst, dass es sich um Tierchen handelt, die um die Wette strahlen um so Insekten anzulocken, welche dann genüsslich verspeist werden. Dabei gilt: je heller ein Würmchen leuchtet, desto hungriger ist es.
Gepackt mit neuen Erkenntnissen und Erfahrungen ging es ins Bett und ein neuer wundervoller Tag im Paradies beginnt.

Soweit erstmal die Lange von hier unten. Demnächst fahren wir nach Taupo und in einen National Park, wo wir erneut Herr der Ringe Drehorte besuchen.
Bis dahin, eure Waschmaschienen-Hamster Tom und Jane

4 Kommentare:

  1. toller blog! wieder was über glühwürmchen gelernt :D
    und endlich sind die bilder da! macht bitte ein vertrag mit windows, dass ihr die hintergrund bilder schießt! einfach super landschaft..
    määh :) ich schreib dir dann bei face :D

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  2. maeeh zurueck :)
    feini, dass de immer fleissig den blog verfolgst und immer fleissig was schreibst, das freut mich richtig :D
    und wenn dir die bilder so gut gefallen, dann kann ich dir ja in deutshcland ein paar bilder zukommen lassen, aber das sind dann richtig viele, hab jetzt schon um die 2500 Fotos und noch nicht mal ein viertel des landes gesehen, aber hier gibt es auch an jeder ecke was zu sehen, naja zum glueck muss ich mich nicht nur fuer ein lieblingsbild entscheiden, sondern kann immer wechseln aufm pc :D

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  3. ja du kannst auch win7 so einstellen, dass er selber wechselt, alle 10 minuten oder so.. das mach ich auch so :D
    die määhs sind voll süß auf dem einen bild :)

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  4. ja das meinte ich ja auch ^^

    jaa ich leibe maehs :D die sind voll lustig zu streicheln ^^

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